Gott hält sich nicht an unseren Endzeitplan
© Autor Hanspeter Obrist-Abdruck mit freundlicher Genehmigung von www.Amzi.org
Immer wieder tauchen neue Endzeitspekulationen auf und verunsichern die Christen. Meist verändern sich diese Hypothesen jedoch schon nach kurzer Zeit und passen sich neuen Begebenheiten an. Auf einer Tagung fragte ich einige messianische Leiter, welche der vier großen Endzeittheorien unter messianischen Juden vorherrsche. Als Antwort bekam ich, dass alle vertreten seien.
Jesus versprach zu kommen
Jesus versprach seinen Jüngern, dass er auf diese Erde zurück kommt (Joh. 14,3; Apg. 1,11; Off. 22,12-13). Die Bibel berichtet von verschiedenen Zeichen und Ereignissen, die der Wiederkunft Jesu vorausgehen werden. Dennoch ist unklar, wie alles genau geschehen wird. Immer wieder wurde versucht, die Prophezeiungen der Bibel miteinander zu verknüpfen und einen endzeitlichen Plan zu entwerfen. In allem können wir eines festhalten: Die Bibel ist kein Fahrplan, sondern sie enthält Gottes Heilsplan. Die Bibel will aufzeigen, wie wir uns heute mit Gott versöhnen können. Sie ermutigt uns an keiner Stelle zu Spekulationen darüber, wie viel Zeit wir dafür noch haben. So sagte auch Jesus: „Den Tag und die Stunde weiß allein mein Vater“ (Mt. 24,36). Dennoch bildeten sich durch die Jahrhunderte verschiedene endzeitliche Erwartungen.
Jüdische Messiaserwartungen
Im jüdischen Umfeld wird der Messias meist nicht als Erlöser der einzelnen Seele angesehen. Er wird vielmehr als Herrscher betrachtet, der für Gerechtigkeit in der Gesellschaft sorgt und der Frieden zwischen den Völkern stiftet. Im jüdischen Umfeld gab es sehr viele Messiasgestalten. Einige bekannte sind Bar Kochba, Sabbatai Zwi und Rebbe Menachem Mendel Schneerson. Die jüdische Messiaserwartung erlebte im Laufe der Geschichte viele Enttäuschungen, ist aber immer noch lebendig.